Etwas ganz spezielles war auch,
den Jahrestext zu gestallten. Wie man sich vorstellen kann gab es bis Mitte
Februar halt noch keinen Jahrestext in Uganda. Willkommen in Afrika. Nun gut.
Nach etwa 4 kompletten Druckserien stimmte dann das Format und die Rechtschreibung
(Ich schrieb englisch Jehovah ohne „h“ am Schluss, was die Missionare halt zu beißenden
Witzen veranlasste).
Last, but not least haben wir nun
auch einen schönen Jahrestext. „Be
courageous and strong…. Jehovah your God is with you.” Joshua 1:9
Dieses Mal konnten sich einige
Kinder noch gut an die Lehrpunkte erinnern.
In der Stadt ließ ich ein A3 Poster
mit David und Goliath drucken, welches ich als Anschauungsmaterial gebrauchte.
Der Lehrpunkt hier: Jeder von uns muss sich immer wieder einem „Riesen“
stellen, irgend einer Herausforderung, einer Prüfung, einem Problem, doch
entscheidend ist dabei, dass wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern voll
und ganz auf Jehova vertrauen. So wie David, der siegreich aus der Prüfung
ging.
Die Kinder waren ganz gebannt als
ich die Geschichte mit dramatischer Stimme aus 1. Sam 17 vorlas… Eigentlich war
der Text nicht so jugendfrei… So mit, ‚ich werde deinen Kopf von dir nehmen und
ihn den Vögeln der Himmel gegen usw‘.… Na ja. Es war auf jeden Fall spannend.
Den Kindern hat es gefallen. Jetzt kommt das Beste. Nach 35 min. Dialog, die
Finale Frage. „Hat irgendjemand noch eine Frage zum heute gelernten?“
In der
zweithintersten Holzbankreihe, streckt ein kleiner, schüchterner Junge sein
zerbrechliches, schwarzes Händchen in die Luft und fragt mit zarter leiser
Stimme: „Was muss ich essen, dass ich genau so groß werde wie Goliath?“ . . . .
Die letzten Wochen habe ich damit
verbracht, mich mit Fragen wie „Was ist eine Sünde gegen den Heiligen Geist“, „Was
bedeutet Christi Wiederkunft und wann findet sie statt“, oder „Wieso sagte
Jesus man müsse wiedergeboren sein um gerettet zu werden?“ auseinander zu
setzen. Fragen, die tiefe, biblische Wahrheiten zu Tage bringen und Zeit in
Anspruch nehmen um sich darauf einzustellen. Dieser kleine Junge hat mir
wirklich die Spucke wegbleiben lassen… „Äh, wie war die Frage noch gleich?“
Seine Aufrichtigkeit, hat mich
sehr beeindruckt, er wollte einfach gerne so groß werden wie Goliath.
Also sagte ich ihm, dass er viele
Bohnen essen müsse, damit er groß werde, doch so groß wie Goliath werde er wohl
nie, da kein anderer Mensch so groß geworden sei.“ Diese Antwort genügte ihm
offensichtlich.
Diese Kinder. Immer wieder
faszinieren sie uns. Sie sind so ehrlich, so unvoreingenommen, so demütig. Kein
Wunder gebrauchte Jesus sie als Beispiel für uns. Wenn wir so demütig und so
bescheiden wie Kinder würden, wären wir würdig für Gottes Königreich.
Diese Woche erreichte uns eine
sehr traurige Nachricht. Die Frau von Simon, den wir bereits erwähnten, welcher
Kinyarwanda spricht, verstarb nach 2 Monaten im Krankenhaus. Auf dem Weg von
Ruanda nach Burundi verunfallte sie in einem 7 Plätzer auf der Straße. 3
Menschen waren sofort tot. Sie wurde mit schwersten Verletzungen in ein Spital
in Ruanda gebracht und erlag nun ihren Verletzungen. Es trifft uns sehr hart,
denn sie war jünger als Carmen und eine ausnehmend schöne Frau. Obwohl sie sehr
schüchtern war, beteiligte sie sich letztes Jahr immer wieder am Studium und
besuchte die Versammlungen. Wir können den Verlust und den Schmerz, welcher der
Tod mit sich bringt nur erahnen. Wir konnten Simon leider nur per SMS trösten,
doch dieses Mittel schöpften wir voll aus. Simons Frau hat nun die Hoffnung auf
eine Auferstehung im Paradies. Eine Hoffnung, die vielen die Tränen in die Augen
treibt wenn sie davon hören. Es gibt wohl kaum eine Familie hier, die kein
Familienmitglied beklagen muss, das unter 20 Jahren gestorben ist. Es gibt
unzählige Halb- und Vollwaisen.
Samson als Beispiel. Einer der
Runyankore Übersetzer. Er ist von 12 Kindern der Mittlere, ist 30 Jahre alt und
hat bereits 5 Brüder und Schwestern verloren. Alle durch AIDS.
Der Tod. Als letzter Feind wird
er vernichtet. 1.Kor. 15:26
Eine andere traurige Neuigkeit
ist, dass wir uns bald von Ken und Yuka verabschieden müssen. Yukas Knie ist so
schlecht geworden, dass sie nicht mehr gehen konnte. Sie muss sich einer
komplizierten Operation unterziehen die sie 2 Monate im Spital liegen lässt.
Das bedeutet nun für sie, dass
sie alles verkaufen und am 5. April für immer nach Japan zurückkehren werden.
Alles in allem haben sie 4 Jahre in Uganda gedient und waren eine
unbeschreibliche Stütze für die Brüder hier und haben im Feld viel bewirkt. Der
Verlust von Ken ist vor allem für mich sehr schmerzlich, da er mir ein so guter
Freund und Mentor wurde. Da ich erst gerade meine beiden engen Freunde in der
Schweiz zurücklassen musste, ist es für mich sehr schwer nun schon wieder meinen
engsten Freund in Uganda zu „verlieren“. Aber wir verstehen ihre Situation und
die daraus resultierenden Entscheidungen absolut. Wir würden genau gleich
entscheiden. Ich hasse einfach dieses Abschied nehmen.
Zur gleichen Zeit werden Hideki
und Misa für einige Monate nach Japan zurückkehren, was bedeuten wird, dass ich
in der Versammlung viel mehr Verantwortung übernehmen werde, da 2 Älteste
(reife und erfahrene Brüder, die die Organisation und die Belehrung anhand der
Bibel in einer Ortsversammlung leiten) zu ersetzen sind. Ich freue mich
einerseits auf diese Aufgaben, blicke diesen aber auch mit gemischten Gefühlen
entgegen. Es war immer so schön im Windschatten von Ken und Hideki zu ‚segeln‘,
doch bald werde ich sie nicht mehr vor mir haben, sondern muss selber
Entscheidungen fällen, die auf biblischen Prinzipien basieren. Das heißt, ich
werde mich noch mehr auf Jehovas Geist verlassen können.
Es war eine schöne Zeit mit Ken
und Yuka. Wir werden sie sehr vermissen.
Die Gedächtnismahl Einladungsaktion
hat auch hier pünktlich am 1. März begonnen. Wir haben 12‘000 Einladungen
(!!!!) zu verteilen. Wenn man bedenkt das wir knapp 70 Verkündiger sind die in
2 Versammlungen dienen ist dies eine beträchtliche Summe. Aber keine Angst, die
bringen wir schon an den Mann und an die Frau.
Zum ersten Mal in Mbarara, dürfen
wir auch einen Standdienst unter einem Zelt organisieren, der dazu dient in der
Öffentlichkeit auf den Kongress der am Wochenende vor dem Gedächtnismahl ist
und auf das Gedächtnismahl selber hinzuweisen.
Ja, es ist viel los und es
befriedigt sehr, hier zu dienen. Diesen Freitag hatte Carmen sogar die Freude
ein „verschollenes“ Bibelstudium wieder zu finden. Es war ein freudiges
Wiedersehen und das Studium wird fortgesetzt. Mehr dazu dann in einem späteren
Bericht.
Hallo liebe matters. Dankw für den schönen blog,ich freue mich immer über neue einträge. Johnny,wir wünschen dir viel freude und segen bei deinen neuen Aufgaben...bestimmt wirst du das mit jehovas hilfe meistern können.
AntwortenLöschencarmen,süsse,im mai gibts das erste päckli,mach dir schon mal gedanken was rein soll..noch mehr kräuter-samen?hihi...haben in peru auch 10versch. mais- und quinoasamen zum anpflanzen gekauft....ob die in unserem gärtli in CH wohl kommen?:-)
Hallo ihr Lieben !!!!!
AntwortenLöschenWir freuen uns sehr über euren Blog. Es ist immer so ermunternt
wenn ihr von euren Erfahrungen berichtet! Für Simon tut es uns so so leid !!!!! Sagt ihm das wir auch mit ihm fühlen...=(
Liebe Grüsse: Lundis