Diese Woche hatten wir einige
besonders schöne Erlebnisse.
Wir sind erst wenige Tage
hier, doch hatten wir wieder so viele Gäste und Kontakt mit unsern lieben
Glaubensbrüdern, dass man wirklich sagen kann: Das Markenzeichen der Christen
die Jesus meinte, ist wirklich Liebe. Nicht oberflächliche Liebe, sondern
wahre, tiefempfundene, ehrliche Liebe.
Mir wurde für März mein erster
öffentlicher Vortrag zugeteilt(Wie der Name schon sagt, ein Vortrag von Maximum
30min der eingehend ein biblisches Thema behandelt): „Diene als Sklave für den
Herrn der Ernte“.
Ein wunderbares Thema, ja,
spricht mir direkt aus dem Herzen. Obwohl… Sklave… In Afrika über Sklaven zu
sprechen? Nein, natürlich hat es nichts damit zu tun. Das Wort ist hier halt
doch etwas befangener als anderswo. Man muss es nur aus dem richtigen
Blickwinkel sehen. Alle Menschen sind in dem Sinne ja versklavt. Ja, der Sünde
versklavt. Und alternativ dazu gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man
lässt sich völlig von Satans Welt und deren Einflüssen, Dogmen und Gelüsten
versklaven, oder, und das ist definitiv die bessere Wahl, man „versklavt“ oder
unterordnet sich Jehovas gerechten Maßstäben und Anforderung und bestreitet, so
gut es unsere Gesundheit und Kraft zulassen, seine uns übertragene Aufgabe, das
Predigtwerk.
Es ist ein großes Privileg,
aber auch eine große Verantwortung, einen öffentlichen Vortrag zu halten, da
man damit eine Lehrfunktion einnimmt, was nur wenigen Brüdern vorbehalten ist.
Umso mehr Mühe möchte ich mir geben, mich eng an die Heilige Schrift zu halten
und die Gendanken der „Sklaven Klasse“ (ein physisches Organ oder Komitee,
geistgesalbter Männer (mit himmlischer Hoffnung) die sich in der Weltzentrale der
Zeugen Jehovas in Brooklyn befinden und vom heiligen Geist durch Jesus Christus
eingesetzt sind, auf Erden, für die „geistige Speise“ oder biblischen Erklärungen
und Glaubenslehren zu sorgen (pwauh, das ist eine lange Definition!!!! Man möge
mich korrigieren).
Jedenfalls darf ich zwei
Versionen ausarbeiten. Eine zwanzigminütige, welche in Runyankore übersetzt
wird. Die zweite darf ich komplette 30min in Englisch halten.
Im Dienst hatte Carmen eine
sehr rührende Erfahrung. Unser persönliches Gebiet ist seit 5 Jahren nie mehr
bearbeitet worden und ist riesig und umfasst einige 1000 Haushalte(!!). Aber da
gilt einfach, eins nach dem anderen… Hähä. Item.
Nach einem längeren biblischen
Gespräch mit 3 jungen Frauen zwischen 12 und 15 Jahren, kam die eine, 12
jährige eine halbe Stunde später mit einem Zettel in der Hand und fragte, was
sie tun müsse, um auch wie wir als Bibellehrerin von Haus zu Haus gehen zu
müssen. Auf dem Zettel hatte sie Name Natelnummer und Klassennummer notiert.
Carmen nahm kein Blatt vor den Mund und meinte, dass es halt schon noch
schwierig sei, ein Zeuge Jehovas zu werden. Damit ist jahrelanges, intensives
und umfassendes Bibelstudium verbunden, dazu kommt, dass man gewisse Lebensgewohnheiten
komplett aufgeben oder ändern muss und sich verpflichtet mit einer Organisation
zusammen zu arbeiten, die offensichtlich von Gott geleitet ist, über was kein
Zweifel besteht. Man kann nicht einfach irgendwo ein Formular unterschreiben
und dann ist man ein Zeuge Jehovas, dies ist ein längerer Prozess… Elisabeth,
so heißt die junge Frau, schaute sie mit großen Augen an und meinte… Kannst du
mit mir die Bibel studieren? Natürlich werden wir das. Aber du musst in den
Königreichsaal kommen… (Es klingt hart, aber es ist so. Wer nicht in die Versammlungen
kommt und sich aktiv beteiligt, wird schnell einmal darauf hingewiesen, dass es
einfach nötig ist, dass er mehr Fortschritte macht um weiterhin ein Studium zu genießen,
da andere warten.
Wir freuen uns darauf,
Elisabeth zu helfen. Jehova besser kennen zu lernen.
Ebenfalls sehr erfreulich war,
dass Ken und Yuka heute nach 4 Monaten Japan, wieder eingetroffen sind. Nun
sind wir wieder komplett.
Ein ereignisreicher,
wechselhafter und sehr emotionaler Monat Januar geht nun zu Ende. Jetzt freuen
wir uns auf einen ruhigeren, stabileren, gemäßigteren und vor allem
theokratischen Monat Februar.