Nach einem guten Flug sind wir in
Kampala, respektive Entebbe gelandet. Carmen kränkelte schon einige Zeit aber
als wir nun ankamen, fühlte sie sich wirklich nicht mehr gut. So kam es, dass
wir nicht wie geplant am Zonenaufseherbesuch (ein erfahrener, langjähriger
Vollzeitprediger, der von der Organisation der Zeugen Jehovas dazu bestimmt
wird, in bestimmten Ländern ermunternde Vorträge zu halten) beiwohnten, sondern
wieder einmal mehr im „berühmt, berüchtigten“ Silda Guest House festsaßen. Wie Jony
vor einem Jahr, ist nun Carmen krank.
Da findet man sich an einem
fremden Ort, in einer fremden Kultur plötzlich wieder, krank, hungrig und müde
und möchte am liebsten nur eins. NACH HAUSE!!!!
Ja, Heimweh ist etwas
schreckliches, und es gibt kein Medikament dagegen, dass man von andern bekommen
kann. Das beste Mittel dagegen kommt von innen heraus. Positives Denken,
Ablenkung, eine abwechslungsreiche Tagesstruktur. Wir haben uns deshalb etwas
damit beschäftig, was in der bereits veröffentlichten Literatur der Zeugen
Jehovas darüber zu lesen ist. Dies war sehr ermunternd.
Nun ja, jeder hatte schon mal in irgendeiner
Form Heimweh, deshalb wisst ihr von was wir sprechen.
Die Reise nach Mbarara war
abgesehen von der großen Hitze sehr angenehm. Wir sind jetzt offiziell
Auslandschweizer, da wir uns in Kampala beim Schweizer Konsulat registrieren ließen
und so über etwaige Ereignisse oder Kriesen informiert werden, die uns oder
unsere Region betreffen werden, so dass es uns möglich wäre, auszureisen.
Es hat sich hier in Uganda in den
letzten 9 Monaten unbeschreiblich viel verändert. Fast beängstigend. Der Kapitalismus
des Westens hat enorm Einzug gehalten. Dass es in der Hauptstadt so ist, ist ja
noch verständlich, doch in Mbarara hat es einige neue Supermarket gegeben, in
welche du dich fühlst als wärst du in irgendeinem Schweizer Einkaufszentrum…
Kurz, die Zeiten sind vorbei, in
denen du auf Sparflamme leben musstest. Hier bekommst du nun alles. Es wäre uns
nicht aufgefallen, dass wir etwas nicht entdeckt hätten, was wir nur in der
Schweiz bekommen würden. Die verkaufen hier sogar Fondue!!!!
Eigentlich ist dieser Umstand eher
beunruhigend. Diese Menschen hier waren bislang behütet, vor vielen Einflüssen.
Einige wenige kannten den Luxus vom Hören sagen, oder hatten billige wertlose
Kopien von etwas das bei uns alltäglich ist. Doch nun und in den kommenden
Monaten und Jahren wird sich vieles ändern. Die Menschen werden immer mehr den
Menschen in Europa ähneln, die zwar viele Dinge besitzen, aber nicht reich sind
Gott gegenüber.
Deshalb sind wir gespannt auf den
Predigtdienst, den wir nächste Woche aufnehmen werden. Jehovas Zeugen sind nun
in 239 Ländern und Inselgebieten dafür bekannt, dass sie von Tür zu Tür, von
Boot zu Boot und von Hütte zu Hütte die gute Botschaft von Gottes Königreich
predigen. Es werden viele schöne Erfahrungen aus der Gegend hier berichtet und
es ist zu sehen, dass viele Menschen wirklich mehr erfahren möchten, was die
Bibel über die Zukunft sagt.
Vorerst aber sind wir uns noch am
Einrichten. Da wir nun planen etwas länger zu bleiben, haben wir uns noch
einige Möbelstücke bestellt, die unsere Wohnung noch etwas gemütlicher und
wohnlicher machen werden. Jony hatte heute das Vorrecht, sich mit dem Schreiner
um den Preis zu einigen. Poah. Er hat ja schon einen sehr guten Preis
ausgehandelt. Für einen Tisch, drei Tablare, eine Schuhablage und einen offenen
2m hohen Kleiderschrank, alles Massivholz: Umgerechnet 100.-
Doch das schlimme daran ist, er wurde sicher wieder um einige duzend Franken über den Tisch gezogen. Na dann halt. Das ist "Musungu-Preis". Da kann man nichts machen. (Musungu bedeutet auf Swahili so viel wie Geist oder bleich, weil wir Weißen so „bleich“ sind im Vergleich zu den Schwarzen und uns so ähnlich sehen, dass man früher glaubte, wir könnten uns schneller von einem Ende der Stadt zum nächsten begeben)
Doch das schlimme daran ist, er wurde sicher wieder um einige duzend Franken über den Tisch gezogen. Na dann halt. Das ist "Musungu-Preis". Da kann man nichts machen. (Musungu bedeutet auf Swahili so viel wie Geist oder bleich, weil wir Weißen so „bleich“ sind im Vergleich zu den Schwarzen und uns so ähnlich sehen, dass man früher glaubte, wir könnten uns schneller von einem Ende der Stadt zum nächsten begeben)
Wir wollen unsere Wohnung nicht
vergolden, doch möchten wir trotzdem einen Ort schaffen, der uns Geborgenheit
gibt und indem wir uns wohl fühlen.
Das soweit von uns. Wir werden uns
noch 2, 3 Tage etwas anklimatisieren und einrichten und dann ab Montag wieder
dem gewohnten Alltag nachgehen, den wir letztes Jahr für 3 Monate so
genossen hatten.
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