Da mein Namensvetter gemäß der
Bibel der beste Freund Davids war, können sich die Menschen hier meinen Namen
sehr gut merken. Mit „Carmen“ haben sie jedoch immer noch Mühe. Eine Schwester
sagte deshalb zu Carmen: „Oh, dein Name ist so schwer für mich, lass mich dich ‚Schwester
Jonathan‘ nennen.“
Hideki und Misa informierten
Jefferson (ein mittlerweile 12 jähriger, junger Freund von mir) erst letzte Woche
über die baldige Rückkehr von uns. Denn sie befürchteten, dass er, wenn er es
vorher gewusst hätte, ständig gefragt hätte, wann es denn nun endlich soweit wäre.
Misa sagte, er hätte mich so
gern, dass er völlig aus dem Häuschen gewesen sei, als er erfuhr, dass wir
kommen.
So kam es, dass er mich am
Mittwochmorgen anrief und fragte warum ich nicht in den Predigtdienst gekommen
sei. Ich erklärte ihm, dass wir erst angekommen seien und uns noch ausruhen
wollten. Aber am Sonntag würde ich mit ihm zusammen von Haus zu Haus predigen
gehen.
3 Stunden später klopfte es an
der Türe. Wer könnte denn das sein?
Da stand er, in voller Größe und
strahlte über das ganze Gesicht. Jefferson. Er umarmte mich und lachte als
hätte ihm jemand einen Witz erzählt. Er griff in seine Tasche und holte einen
Sack mit 10 Mangos heraus die er mir schenken wollte. Ein so schönes
wiedersehen mit meinem Jungen Freund.
Ich bat ihn herein und er bekam
ein Glas Ananassaft. Er bat mich, für ihn zu stoppen, da er am Abend in der
Theokratischen Predigtdienstschule (ein weltweites Schulungsprogramm, in dem korrektes
und flüssiges Lesen, Modulation, Gestik und Mimik sowie freie Vortragsweise und
Rhetorik trainiert wird) die Vorlesung hätte. Er las mir vor und ich konnte
deutlich erkennen, wie große Fortschritte er im Lesen gemacht hatte. 2, 3 Mal
korrigierte ich ihn und half ihm mit der richtigen Betonung. Es war am Abend so
schön zu hören, wie er die eingeübten Stimmenwechsel und die Modulation
übernommen und angewandt hatte.
Heute Am Treffpunkt für den
Predigtdienst (jeweils eine ca. 15 minütige Besprechung eines Biblischen und
Lehrtaktischen Gedankens vor dem eigentlichen Predigtdienst) waren wir 17,
davon 12 Schwarze. Das war so ermunternd, denn dass wir Weiße hier in den
Dienst gehen, ist klar. Deswegen sind wir ja da, doch unser Ziel ist, unsere
schwarzen Mittbrüder und Schwestern zu motivieren, häufiger zu kommen und mehr
Anteil zu haben. Da wir Weiß sind, hören uns die Menschen eher zu, doch da
unsere Brüder im Durchschnitt 5 bis 6 verschiedene Landessprachen sprechen
(Uganda hat über 50 verschieden Landessprachen) können sie das Gespräch dann
tiefer gehen lassen und das Herz der Menschen erreichen. Es war ein herrlicher
Predigtdienst mit einigen schönen Gesprächen und vielem was wir lernen konnten.
Vielen Dank, dass wir hier sein dürfen.
Es ist immer so etwas belohnendes,
nach dem Predigtdienst auf den Markt zugehen und all diese Farben und Gerüche
zu vernehmen. Für gut 8 Franken, kaufst du dir Tomaten, Eier, Rüebli, Ananas,
Mangos, Passionsfrüchte, Trauben, Kalbfleisch und Gurken und all dies von hervorragender
Qualität… Ach, das lässt das Herz höher schlagen.
Hallo Carmen und Jonathan, vielen Dank für den Bericht aus Afrika. Seid ihr noch immer dort? Habt ihr irgendwelche Probleme mit Ebola? Entschuldigt - wahrscheinlich sind die medien zu penetrant und wir zu neugierig. Liebe Grüße aus Paraguay und jehovas reichsten Segen. P.s.: Hier noch ein Bericht aus Paraguay: http://in-leder.com/blog/unser-dienst-paraguay-teil-ii/
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