Dienstag, 11. Juni 2013

Macedonia




In 239 Länder wird von Jehovas Zeugen gepredigt. Aber dennoch ist noch hier und da viel „unberührte“ Erde. Jungfräuliches Gebiet. Deshalb wählt das Zweigbüro in Kampala für jede Versammlung und jede Gruppe ein Gebiet aus, in dem schon lange nicht mehr oder eben noch nie gepredigt wurde.

Bei uns ist das Nyamitanga und Katete. Zwei Gebiete im Süden Mbararas Richtung Tanzania.

Unsere Versammlung ist wegen dem Ende des Schuljahres von 46 auf 38 Verkündiger geschrumpft. Alle Studenten sind nach Hause zurück gekehrt. Doch letzten Samstag waren wir 23 Verkündiger am Treffpunkt. Es war herrlich.

Immer am Samstag predigt die Ganze Versammlung zusammen in dem „Mazedonien“ Gebiet. (Mazedonien deshalb, weil gemäß der Bibel dort zur Zeit Pauli Hilfe nötig war).




Der Dienst dort ist noch fantastischer als sonst. Vor allem weil wir die ersten sind. Noch nie hat vor uns ein Zeuge Jehovas über die Hoffnung von Gottes Königreich gesprochen. Die meisten haben noch nicht einmal Literatur in ihrer Muttersprache gesehen, geschweige dem gelesen. Den Namen Jehovas kennen viele nicht oder nur in falschem Zusammenhang.

Wir stehen auf soeben neu erschlossenem Gebiet...
Ein Gefühl, das einem mit tiefer Dankbarkeit gegenüber Jehova erfüllt.

(Die Kinder gehören nicht zu uns)
Jede Türe, jedes Haus ist ein Rückbesuch. Doch du kannst dich nicht um alle kümmern. Wer während dem Gespräch keine Notizen macht, oder seine eigene Bibel nicht aufschlägt kann aus Zeitgründen einfach nicht mehr besucht werden.

Die Menschen freuen sich über die gute Botschaft und vor allem wenn wir sie ihnen in ihrer Muttersprache predigen. Runyankore. Nach einem dreimonatigen Kurs sind wir nun nicht schlecht für den Dienst ausgerüstet. Wir haben 4 oder 5 verschiedene Einleitungen, in denen wir ein Thema anschneiden, einen oder zwei Bibeltexte fließend vorlesen können, ein Literatur Angebot machen können und sie in die Zusammenkünfte einladen. Es macht so viel Freude. Vor allem Carmen (mehr Disziplin) ist toll im Dienst. Ich bin so stolz auf sie.

Wisst ihr. Wir finden gar keine Worte um zu beschreiben wie glücklich wir hier sind. Gestern waren wir so lange im Dienst, dass ich meine Beine von der Hüfte abwärts nicht mehr spürte. Die Straßen sind rot vom Staub. Die Sonne brennt unbarmherzig herunter, die Kleider kleben und wir stinken mit den Bibelstudien um die Wette. Aber wir sind so zu tiefst zufrieden. Ein Glück ja eine Erfüllung die man einfach nicht in Worte fassen kann. Danke dass wir hier sein dürfen können wir nur sagen.

Dennis Kayemba - ein an beiden Beinen gelämter
junger Mann der ein grosses Herz für Jehova hat.
Meine 7 Studien haben sich auf 2 reduziert, doch die sind enorm schön. Das hat man halt davon, wenn man mit Studenten studieren darf, die in den Ferien wieder in ihre Heimatdörfer zurückkehren können.

Aber Carmen hat immer noch 9 Studien und die betreut sie mit viel Herzblut.











Barbara.



Eine 24-jährige fröhliche Coiffeuse. Da sie Arbeitslos ist hat sie viele finanzielle Sorgen. Doch ein gutes Zeichen ist, dass sie uns nie nach Geld gefragt hat. Das bedeutet sie ist nicht an unserer Hautfarbe sondern an der Bibel interessiert.

Sie hat, wie die meisten hier, viele Enttäuschungen und Schicksalsschläge erlebt. Wurde von einigen Kirchen nach Strich und Faden betrogen und angelogen und ist verwirrt, was nun wirklich die Wahrheit ist.

Carmen studiert mit ihr das „Lehrt Buch“ und sie ist sehr gut vorbereitet und stellt enorm interessante Fragen. Es ist immer eine richtige Wohltat mit ihr zu studieren.

Gestern hat sie so liebevoll für uns „Katogo“ gekocht. Das sind Matockebananen mit Erdnusssauce, Bohnen, Karotten und Kartoffeln. Es war köstlich. Für die nächsten 6 Stunden musst du 'Essen' nicht einmal mehr buchstabieren.

Sie kommt seit einigen Wochen regelmäßig in die Versammlung und wollte diesen Sonntag etwas spenden. Doch ich hatte alle Quittungen schon geschrieben und vertröstete sie auf nächstes Mal. Sie meinte, das sei ja schon komisch. Alle anderen Kirchen könnten nicht genug Geld von ihren „Schäfchen“ einsacken und wir würden uns sogar gegen Geld wehren. Nach dem wir ihr aber erklärt hatten dass man mit Religion und vor allem mit der Bibel kein Geschäft machen dürfe. Verstand sie viel besser, warum wir so eine Haltung einnehmen.




Ein anderes Studium ist
Annette.


Vor einem Jahr predigten David Katsigazi und Suah Moses ihrem Mann und gaben ein „Lehrt Buch“ ab. Rückbesuche allerdings scheiteten aus unbekanntem Grund. Annette wartete aber über ein Jahr auf unseren Besuch. Doch der blieb aus. Bis Ende März Ken und ich wieder bei Annette vorsprachen. Yuka, Ken’s Frau, startete deshalb ein Bibelstudium, das an Carmen weitergegeben wurde. Annette hat seit März nur an zwei Sonntagen in der Versammlung gefehlt. Sie ist immer gut vorbereitet und hat mindestens zwei Antworten für den Wachtturm bereit. Doch traut sie sich noch nicht, ihre Hand zu heben. Es ist so schön mit ihr zu studieren, denn sie ist eine so demütige und gutherzige Frau. Wir hoffen, dass Jehova sie weiterhin ziehen möge.

Ihre 10 jährige Tochter Catherine, studierte nur zwei Mal mit Carmen im Geschichtenbuch, während ihrer Ferien. Sie besucht eine katholische Schule in Kampala und kommt nur in den Ferien nach Mbarara. Letzte Woche rief sie ihre Mutter an, um sie zu fragen, ob sie zu ihrer Konvermation nach Kampala käme. Annette entgegnete, dass sie nicht kommen würde, Ihr hingegen das Kleid und das Geld senden würde. Catharine meinte darauf, dass dies nicht nötig sei, denn sie sei ja jetzt ein Zeugin Jehovas. Sie wolle nicht mehr konvermiert werden.

Annette ist immer sehr gut vorbereitet für das Bibelstudium. Carmen lobte sie dafür immer wieder. Doch vor 3 Wochen, kurz nachdem die Schule wieder begonnen hatte, wurde sie nach dem Lob verlegen... Mit leiser Stimme sagte sie: "Catherine hat für mich vorstudiert..."


Viele weitere Studien machen große Fortschritte und es ist so begeisternd zu sehen, wie Jehova den Samen wachsen lässt.


Die Kinder lieben Carmen's Hut und ihre Sonnenbrille.
Besonders bei den Studien sind sie willkommene Ablenkungen.


 

Wir waren bis anhin immer etwas zurückhaltend damit, gewisse Ereignisse oder Vorkommnisse Jehovas Eingreifen oder seinen Einfluss zuzuschreiben. Es ist auch schwierig, ihn zu definieren.

Doch manche Begebenheiten lassen uns trotzdem nur noch staunen.





Ein Beispiel. Vor zwei Wochen hatten wir Tagessonderkongress. Obwohl Regenzeit hatte es seit gut 2 Wochen nicht mehr geregnet. Wir hatten 3 Tage kein Wasser, was selten ist, da wir eine gute Infrastruktur haben. Die Vorbereitungen für den Kongress liefen und vieles wurde installiert aufgebaut, gereinigt, etc. Doch ohne Wasser ist dies schwierig. Es gibt da einen 300l Tank oberhalb der Toiletten den wir leerten und so die Reinigungsarbeiten verrichten konnten. Doch ich sagte noch Scherzes halber zum Kongerssverantwortlichen, dass ich irgendwie froh sei, nicht für die Taufe verantwortlich zu sein. Eine Taufe ohne Wasser ist einfach schon schwierig.



Ihr könnt es glauben oder nicht. Am Donnerstag. Kein Wasser. Am Freitag und am Samstag. Kein Wasser. Nicht ein Tropfen. Doch am Sonntagmorgen. Zwei Stunden vor der Taufe. Frisches klares Wasser (was ungewöhnlich ist nach so langer Trockenzeit. Normalerweise ist es eine braune Brühe).

Das Taufbecken wurde gerade voll, als das Wasser wieder versiegte. Den Rest des Tages hatten wir wieder keine Tropfen Wasser. Doch das war nicht weiter schlimm, denn wir hatten ja das Taufbecken. Was für einen schöne Segnung. In Jesaja 40: 12 heißt es so schön.. . .Wer hat die Wasser in seiner bloßen hohlen Hand gemessen. . .?

Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sehr doch Jehova um seine irdische Organisation sorgt. Es macht es uns so einfach und so leicht, ihm zu dienen, trotz all der Sorgen und Probleme die da sind.

Unsere lieben Brüder hier sind uns enge Freunde geworden. Obschon wir unsere Freunde zum Teil in der Schweiz sehr vermissen und ab und zu daran denken, wie schön es jetzt wäre sie einfach so spontan zu besuchen, füllt uns der Dienst für Jehova so sehr aus.



Wir überlegen uns einen Wagen anzusachffen um die immer grösseren Distanzen zu bewältigen...
Wir sind uns noch nicht sicher, ob es ein guter Kauf ist, vielleicht kann uns jemand beraten.




Es ist für uns ein riesen Privileg hier sein zu dürfen.
Es macht uns so glücklich und stellt uns enorm zufreiden.


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