
Liebe Freunde aus der Schweiz
haben uns einen Glasdiamanten geschickt, den ich unmöglich in Afrika auftreiben
konnte (Sierra Leone ist zwar nicht so weit entfernt, doch das ist eine andere
Geschichte), aber unbedingt brauchte. Es ging um die Veranschaulichung wie
kostbar, ja einzigartig unser von Jehova geschaffenes Leben ist. Es ist hier
nicht so üblich visuelle Hilfsmittel zu verwenden und deshalb war es im Saal
totenstill, als ich dem Übersetzer das „Geschenk“ reichte, um es aufzumachen.
Der Diamant fand großen Gefallen
und das Thema ließ viel über ihre eigene Einstellung nachdenken. Wir haben
immer 50% und mehr Anwesende als Verkündiger sind, was immer eine große Freude
ist.

Ich gab ihm im Vorfeld 2000
Shilling, damit er mit dem Bodaboda kommen könnte. Doch als ich ihn am Sonntag
anrief, war er mit seinem Tretrollstuhl bereits in der Nähe des Saales. Er
sitzt da in einer Art Rollstuhl, der eine Nabe hat an welcher ein drittes Rad
angemacht ist, das via eine Velokette und den Handpedalen angetrieben wird. Als
ich so auf das Eingangstor des Königreichsaales zuging sah ich ihn von weitem „daher
radeln“ kommen.
Seine prächtigen Muskeln glänzten
in der Sonne. Ich habe ja schon immer gerne Muskeln gehabt, das ist auch der
Grund, warum ich damals mit 6 Jahren Schmied werden wollte. Doch solche Arme
habe ich beim besten Willen noch nie gesehen. Da erblassen alle Bodybuilder,
denn diese Muskeln sind definitiv ohne Steroide erzeugt.
Dennis hat sich in der
Versammlung sehr wohl gefühlt und war begeistert, wie viel die Bibel gebraucht
wird und nicht nur daraus gelesen sondern auch erklärt wird.
Es ist immer so schön, die
Begeisterung der Studierenden zu sehen, wenn sie den Vergleich zwischen der
Versammlung und andern Gottesdiensten ziehen können.
Ich fragte mich aber im
Nachhinein für vielleicht 3 Sekunden, was er wohl mit den 2000 Shillings
gemacht hat, die ich ihm für den Transport gegeben hatte. Nicht dass es mir ums
Geld geht, aber wir geben Bibelstudierenden prinzipiell nie Geld. Zu viele schlechte
Erfahrungen und zu viele Enttäuschungen. Doch ich leis es bleiben und wandte
mich wichtigerem zu.
Am nächsten Tag. Montag. Zeigten
wir Dennis das DVD über die weltweite Bruderschaft. Er interessierte sich vor
allem für die Saalbauten. Nach der Vorstellung war er so begeistert und drückte
dies mit vielen Worten aus. Und da erwähnte er auch, dass er sich überlegt
hatte, was er mit den 2000 Shillings machen solle. Er meinte, "wenn ich
sie für den Transport brauche, kann ich nur einmal kommen, doch wenn ich sie in
die Reparatur meines „Bisycles“ (so nennt er sein Fortbewegunsgerät)
investiere, kann ich immer wieder kommen. Dies tat er und ich schämte mich so,
dass ich nur schon darüber nachgedacht hatte, was wohl mit dem Geld passiert
war…
Auch Annette kam mit ihrem Mann
und den zwei Buben. Der Mann, Nick, hatte sogar den Wachtturm vorbereitet und
gab einen schönen Kommentar. Es war seine allererste Zusammenkunft. Doch er war
so begeistert und fühlte sich so wohl. Er wäre nicht das letzte Mal hier
gewesen meinte er.
Er schwärmt ohnehin für uns
Zeugen Jehovas. Diese Woche kam im Fernsehen eine Reportage über Nelson
Mandela, dem es ja zur Zeit gar nicht gut geht. Über seine jungen Jahre als
Politiker wurde berichtet, dass er sich für eine Zeugin Jehovas interessiert
hatte, die ihm jedoch sagte, dass sie ihn nicht heiraten könne, da er in der
Politik aktiv sei.
Dies beeindruckte Nick so sehr,
denn in Afrika, bemüht sich jede Frau einen möglichst reichen Ehemann zu
ergattern. Dass unsere Schwester einem so prominenten und reichen Politiker
eine Korb gab, konnte er fasst nicht fassen. „Die Zeugen Jehovas müssen ja
einen unbeschreiblich starken Glauben haben“, meinte er.
Die Lehrerin ihrer Tochter
Catherine hatte letzte Woche angerufen. Mit Catherine stimme etwas nicht mehr.
Sie sei im Religionsunterricht so kritisch, wiederspreche und sei nicht mehr so
motiviert. Sie zweifle einige Dinge an….
Annette sagte ihr nicht, dass sie
mit Zeugen Jehovas studiere, sonst hätte die Lehrerin zu sehr Druck auf Catherine
ausgeübt.
Annette’s Fortschritte machen uns
wirklich sehr große Freude. Ohne ein Wort unsererseits, nachdem sie den Anhang
über das Kreuz gelesen hatte, trennte sie sich von ihren beiden Kreuzanhänger, die
sie trug. Sie hatte erkannt, dass es nicht mit der Bibel vereinbar ist, diese
zu tragen.
Was ist eigentlich aus all den
Freunden geworden, die ihr via Blog schon kennengelernt habt?
Sonja, das Mädchen, gehört nicht dazu. |

Zurück zu David. Er ist immer
noch Übersetzungsbüroaufseher und leitet ein nun 8 köpfiges Übersetzungsteam.
Dieses arbeitet 160 Stunden im Monat an neuer Biblischer Literatur. Ein
absoluter Meilenstein ereignete sich diesen Monat...
Der Wachtturm in Runyankore – die
209. Sprache
Für Juli haben wir die Öffentlichkeitsausgabe
des Wachtturms in Runyankore erhalten. Es ist eine Kombination aus augewählten
Artikeln der englischen Ausgabe und allen Studienartikeln. So ist eine weitere
Sprache ist erschlossen.
Stellt euch die Freude unter den
Brüdern und Schwestern vor. Manche von ihnen haben 20 Jahre auf diesen Moment
gewartet. Mit Tränen in den Augen drückte eine Schwester ihren Wachtturm an die
Brust und gab ihrer Freude vollen Ausdruck.
Stellt euch vor, wie es wäre, wenn
alles, was du über Jehova weißt, du in einer Sprache gelesen hast, die nicht
deine Muttersprache ist. Das Englisch Simplified war für viele bereits eine
enorme Erleichterung, doch nun endlich. Der Wachtturm, er verkündet Jehovas
Königreich nun auch in RR (die theokratische Abkürzung für alle Literatur in
Runyankore).
Den Königreichsdienst (Faltblatt
für organisatorische Angelegenheiten und Anweisungen für den Predigtdienst, er
wird nur an aktive Zeugen Jehovas abgegeben) gibt es seit Februar dieses
Jahres. Zur Zeit arbeiten die Übersetzer an den griechischen Schriften der
Heiligen Schrift.
Es ist interessant hinter die
Kulissen eines Übersetzungsbüros zu sehen. Sie sind zum Beispiel im Wachturm
immer 5 Monate voraus. Die Übersetzer arbeiten meistens in dreier Teams und es
wird ein vierter „Proof-reader“ (Gegenleser) hinzugezogen um wirklich jegliche
Fehler auszumerzen.
Ist es nicht toll wie wunderbar
alle diese Brüder arbeiten? Keiner von diesen besuchte die Universität, keiner
von ihnen hat irgendwelche Diplome in Linguistik. Aber Jehova gebraucht sie. Jesus
drückte es so schön aus, als er sagte: „Ich preise dich öffentlich, Vater, Herr
des Himmels und der Erde, weil du diese Dinge vor den Weisen und
Intellektuellen verborgen und sie Unmündigen geoffenbart hast. . .(Matthäus
11:25)
David ist ein viel beschäftigter
und gefragter Mann, denn er dient zugleich als Wachtturmstudienleiter, Sekretär,
Dienstaufseher, Schuldiener und Koordinator der Ältestenschaft (All dies sind
Dienstämter, die zum Wohl, zur Belehrung und zur Organisation einer Versammlung
beitragen). Ja im Moment, weil Hideki, unser anderer Ältester noch für 3 Wochen
in Japan weilt, ist er ziemlich ausgelastet. Aber er macht seine Arbeit sehr
gut und ist immer für ein Wort zu haben. Er hat auch gelernt zu delegieren. Wir
lieben ihn sehr. Er ist ein enorm scheuer, unauffälliger und absolut demütiger
Mann. „Katsigazi“ bedeutet in Runyankore „Jüngling“. David hat ein sehr großes
Charisma. Es gehen Gerüchte um, dass er körperlich enorm stark ist, was von
seiner Vergangenheit auf den Feldern in Ibanda herrührt. Und das stimmt`
Er ist der der Armin Beetschen
von Uganda. Sehr unscheinbar, sehr demütig, aber enorm viel Verantwortung.
Sie hat eine heftige
Vergangenheit. Von ihrer Religion nicht ernstgenommen, von ihren Verwandten
ausgenutzt und verachtet, von der Schule verwiesen, da ihre Schulgebühren nicht
bezahlt wurden. Einmal wurde ihr alles Geld gestohlen und einmal raupte ihr ein
Feuer alle Besitztümer. Doch all dies hat sie, wie sie selbst sagt, mit Jehovas
Hilfe überstanden und ist heute glücklicher und behüteter denn je.
Und Jefferson ist immer noch der
kleine, zarte, scheue Junge. Doch seine Lesetechnik hat sich enorm verbessert.
Er liest schön moduliert, flüssig und sein Stimmchen ist zu einer Stimme
geworden.
Er ist ein guter Junge. In der
Schule nennen ihn alle „Pastor“, weil er immer predigt und Traktate verteilt.
Vier seiner Schulkollegen sitzen jeden Sonntag in der vordersten Reihe in der
Versammlung und geben gute Kommentare. Ja, ich fragen uns manchmal, ob wir mit
12 Jahren auch schon so freimütig und unerschrocken für die Wahrheit
eingestanden wären…
Die Brüder hier sind uns sehr ans
Herz gewachsen. Sie sind zwar von der Kultur her völlig anders als wir, doch
ist es der gemeinsame Glaube, der uns zusammenhält und uns vereint. Dies ist
unbeschreiblich schön. Wir sind gerne hier und laden jedes Wochenende andere
Brüder und Schwestern zum Essen ein. So lernen wir alle viel besser und
schneller kennen.
Hier noch ein paar Eindrücke, die
uns interessant erschienen...
Ein typischer Kleider Markt. Da löst sich förmilich die Netzhaut...
Während diesem Markt, haben wir eine wahren Mähdrescher kennengelernt....
Wir werden immer wieder vor Fallen gwarnt, die Satan braucht um uns zu verführen.
Hier ist eine Heuschreken Falle abgebildet. Im Moment ist Heuschrekensaison. Wir spielen also Johannes der Täufer und... na ja, wir probieren Heuschrecken zu essen. Es ist sehr speziell, doch enorm proteinhaltig...
Aber es gehört definitiv nicht zu unserem Tagesspeiseplan...
Das Licht zieht die Heuhschrecken an, sie möchten sich auf den Blechen niederlassen rutschen aber in die darunter montierten Plastiksäcke und werden gefangen. Am nächsten Tag, reissen hunderte von Frauen den noch lebenden Heuschrecken die Beine und Flügel ab und kurz danach werden sie im heissen Öl fritiert...
Bis bald und geniesst euren Gruyère, euer "Cord en bleu", euren Salat, oder was es sonst noch alles so feines zu essen gibt... Ach wir müssen aufhören...
Schöner Eintrag Bruder. Danke! jaja, sollen sie ruhig ihren Grüjer und ihr Gordomblö genissen. Wir Fleischfresser begnügen uns dann mit der grössten Quantität in bester Qualität! :-) Macht weiter so und passt auf euch auf! Liebe Grüsse aus Argentinien!
AntwortenLöschenHallo ihr Lieben,
AntwortenLöschenSchön, von euch zu lesen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie bei euch das Leben ist.
Wir sind überzeugt, dass auch ihr euren Schritt nicht bereut und Jehova euch sehr segnet!
Für ihn im Dienst zu stehen ist das schönste, was man tun kann!
Mit lieben Grüssen aus Bolivien,
Sarah & Michael
Hallo Ihr zwei
AntwortenLöschenVielen Dank für eure tollen Erfahrungen! Es tut richttig gut von euch zu lesen!
Wir wünschen euch weiterhin Jehovas Segen!
Grüsse
Rafael und Jessica (Schweter von Agostino :-))
Dear Johnny & Carmen
AntwortenLöschenLast but not least we started reading your blog and were rather shocked to hear that Carmen has not been well. Has she recovered from her illness? Please do let us know. We sincerely hope that you are enjoying the time in Africa. Should you have to come home - dont worry. You can serve Jehovah anywhere - even in Switzerland :-) Miss you a lot, fondest love Brigitte & Edi